Politische Teilhabe durch Lesen und Schreiben

52 % der gering literalisierten Erwachsenen geben an, sich wenig oder gar nicht für Politik zu interessieren.

LEO-Studie 2018

Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben beeinflussen auch die politischen Aktivitäten der Erwachsenen mit geringer Literalität. Es wird davon ausgegangen, dass aufgrund ihrer geringen schriftsprachlichen Fähigkeiten gering literalisierte Erwachsene zumindest teilweise von politischer Teilhabe (Bsp. Wahlen) ausgeschlossen sind. Schließlich erfordern viele politikbezogene Handlungen schriftsprachliche Kenntnisse.

Als Beispiel:

  • Lesen und verstehen von aktuellen Nachrichten (Zeitungen)
  • Lesen und verstehen der Wahlunterlagen
  • auch im Hörfunk oder Fernsehen werden politische Themen meist in Bildungssprache diskutiert, sodass bestimmte Personen von der Diskussion ausgeschlossen werden oder das Interesse daran verlieren

Aber die überwiegende Mehrheit der Erwachsenen mit geringer Lese- und Schreibkompetenzen ist nicht uninformiert oder pauschal desinteressiert. Sie oder bildungsbenachteiligte Personen haben durchaus Interesse für Politik, insbesondere bei Themen, die sie selbst betreffen. Andererseits fühlen sie sich von Politik ausgeschlossen und nicht zur Meinungsäußerung legitimiert.

Wählen ist ein Grundrecht für Bürger und Bürgerinnen. Das Recht, zu wählen, gehört zu den wichtigsten Rechten, die Bürger und Bürgerinnen in Deutschland haben. Durch Wahlen kann jede und jeder in der Politik mitbestimmen. Doch was, wenn man nicht ausreichend schreiben und besonders lesen kann,

  • um eine begründete Wahlentscheidung zu treffen,
  • an Diskussionen über politische Themen teilzunehmen

Literatur zur politischen Grundbildung