Digitales Lehren und Lernen

Die sichere Anwendung von Lesen, Schreiben und Rechnen gelten als Voraussetzung gesellschaftlicher Teilhabe. Inzwischen ist dafür auch eine digitale Grundbildung notwendig.

Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran, sodass Menschen vom Ausschluss der Gesellschaft bedroht sind, die keine oder geringe Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien haben. Oftmals haben Betroffene wenig finanzielle Mittel, um sich beispielsweise ein Tablet oder PC zu kaufen. Auch an einer ausreichenden Internetverbindung kann es – besonders in ländlichen Gebieten – scheitern.

Mit ihren wenigen Lese- und Schreibkompetenzen stoßen Gering Literalisierte hier oftmals an ihre Grenzen. Online-Banking, Online-Terminvergaben oder Ausfüllen von Online-Formularen – mit Hilfe ausreichend digitaler Grundbildungskompetenzen lernen Hilfesuchende, wie sie sich im World-Wide-Web zurechtfinden.

Medienkompetenzbildung ist Voraussetzung für einen gesicherten Zugang in einer sich rasant entwickelnden digitalen Welt.

 

LEO-Studie 2018 I Digitale Praktiken

Laut LEO-Studie (2018) benutzen Menschen mit geringer Literalität deutlich seltener den Computer mit Internetzugang oder schreiben weniger E-Mails.

Im Bereich der Alpha-Level 1 bis 3 nutzen 55,4 Prozent ihren Computer regelmäßig. Im Gegensatz zur Gesamtbevölkerung (82,7 Prozent) fällt dies deutlich niedriger aus.

Geringe Unterschiede sind bei der Verwendung von internetfähigen Smartphones oder Tablets zu finden. Einige digitale Anwendungen nutzen Menschen mit geringer Literalität häufiger. Dazu zählen Sprachnachrichten oder Videotelefonie und regelmäßige Nutzung sozialer Netzwerke.

Das Internet als Informationsquelle nutzen nur 48,5 Prozent der gering literalisierten Erwachsenen. In der Gesamtbevölkerung sind es insgesamt 69,1 Prozent (vgl. Grotlüschen et al. 2019).

Es ist daher notwendig die Zugangsmöglichkeiten und die digitalen Angebote zu vereinfachen, um allen Bevölkerungsgruppen gleiche Partizipationsmöglichkeiten zu gewährleisten.